Dass ich nicht rechtzeitig abgestiegen war, bewiesen mir ein verstauchtes Handgelenk, ein Loch in der Hose und ein aufgeschürfter Hautlappen am Oberschenkel, den ich seiner Form wegen “Kotellet ál Fredo” genannt habe. Doch ich hatte Glück im Unglück. Direkt vor mir lag das Dorf Haltern am See. Hier lebt Rudi, begeisterter Radler und begnadeter Schweißer. Ohne erkennbare Regung sah er mich an und musterte meine Verletzungen. Beim Anblick des zerbrochenen Anhängers jedoch zuckte er förmlich zusammen. Er bot mir weder Pflaster noch Verbandszeug an. “Komm gib her, ich schweiß dir das!,” waren seine einzigen Worte und nach 2 Minuten war mein Anhänger wieder wie neu und es konnte weiter gehen.
In Münster angekommen, traf ich den deutschen Lord of the boards: Titus. Der Mann, der das Brett nach Deutschland brachte und somit als Stifter der deutschen Skate-Kultur gilt, war begeistert von meiner Idee: einfach mal über Titus zu springen. Wir brauchten nur einen Versuch und das Foto war im Kasten. Titus, der Skaten auch als Fach an der Universität unterrichtete, kommentierte meinen Sprung mit “Passt schon. Ist das Foto wenigstens was geworden?”